Strecke 83 Dresden - Chemnitz


Eröffnungsfahrt 1936


Nach nur gut zwei Jahren Planungen und Bau konnte am 27.09.1936 der erste Abschnitt zwischen Dresden und Wilsdruff dem Verkehr übergeben werden. Am selben Tag wurde der Abschnitt Oberlichtenau - Abzweig Hof und der erste Teil der Strecke 80 vom Abzweig Hof bis Hohenstein - Ernstal eröffnet.


Eröffnungsfahrt am 27.09.1936
Eröffnungsfahrt am 27.09.1936 auf der Elbebrücke in Richtung Wilsdruff
Eröffnungsfahrt am 27.09.1936
Reichsstatthalter Mutzschmann durchfährt als Erster das Startband

Talbrücke Wilde Sau


Unweit von Wilsdruff musste das Tal der Wilden Sau überquert werden. Die Planungen zur Brücke begannen 1934 und von der ORB Dresden plante eine Stahlbetonbrücke zu bauen. Dieser relativ neue und kostengünstige Baustoff war vor allem bei Großbrücken noch wenig eingesetzt worden.

Da Stahlbeton eine freie Gestaltung der Brückenform zulässt sollte hier erstmals der Überbau nicht geradlinig ausgeführt werden, sondern die Schwingungen der Strecke übernehmen. Leider konnte dieser Effekt nicht auf den Überbau übertragen werden. Er wirkte eher wie ein schlecht gespanntes Band was im Wind flattert.

Die Planungen wurden daher nicht noch einmal bei einem Brückenbauwerk angewandt.

In den letzten Kriegstagen 1945 wurde das Bauwerk gesprengt.


Entgültiger Entwurf Februar 1935
Entgültiger Entwurf Februar 1935

Vorentwurf 1934
Vorentwurf 1934
Postkartenansicht um 1938 (Verlag Mattner, Wilsdruff)
Postkartenansicht um 1938 (Verlag Mattner, Wilsdruff)

Die Strecke zwischen Wilsdruff und Nossen


km 23,4 - 20,5 bei Limbach - Birkenhain

Orginal Kommentar zur Strecke:

Blick von km 23,4 - 20,5 in Richtung Dresden (bei Birkenhain - Limbach).

Abgebrochener Linienzug, überkreuzend im Tal der "Kleinen Triebisch". Zwischenkuppe mit 10 000 Ausrundungshalbmesser verdeckt den Blick auf die Wanne.


Bei Limbach - Birkenhain im September 1938
Betriebskilometer 21,8 bei Limbach - Birkenhain im September 1938. Blick in Richtung Chemnitz.

Abstieg in das Tal der Triebisch 1937

Betriebskilometer 24,6 in Richtung Chemnitz, Abstieg in das Tal der Triebisch am 01.09.1937.


Durchlaß und Wehr im Krebsgrund (Triebischtal) 29.04.1937
Durchlaß und Wehr im Krebsgrund (Triebischtal) 29.04.1937
Durchlaß und Wehr im Krebsgrund (Triebischtal) 29.04.1937
Durchlaß und Wehr im Krebsgrund (Triebischtal) 29.04.1937

Hirschfeldtalbrücke


Da sich während der Planungsphase 1933/34 die Ansichten zu Großbrücken deutlich geändert hatten und sie somit ebenfalls ein Symbol der Leistungsfähigkeit des Deutschen Reiches darstellen sollten, führt die A4 bei Hirschfeld über das Tal des Eulenbaches.

Ursprünglich war geplant die Strecke nur ein wenig nördlicher, südlich von Eulau, verlaufen zu lassen. Hier wäre kein Bau einer Großbrücke nötig gewesen.

Da das Bauwerk in einer Krümmung das Tal überquert musste der Überbau für jede Fahrtrichtung in einem 1200m Radius angelegt werden und zusätzlich um 5,6% geneigt werden.

Die Widerlager und Stützpfeiler erhielten eine Verkleidung aus grauen Lausitzer Granit in Form von unregelmäßigem Bossenmauerwerk, die Schmalseiten und Kanten und Sparöffnungen wurden mit bearbeiteten Quadern in einem regelmäßigen Schichtmauerwerk verkleidet.

In den Jahren 1994 - 1997 wurde im Zuge der Sanierung der A4 das Bauwerk der Fahrtrichtung Dresden abgerissen, aber die Steinverblendung wurde für das neue Bauwerk in Richtung Chemnitz verwendet.


Hirschfeldtalbrücke 28.09.1937 Blick Richtung Dresden
Hirschfeldtalbrücke 28.09.1937 Blick Richtung Dresden

Hirschfeldtalbrücke 28.09.1937 Blick Richtung Chemnitz
Hirschfeldtalbrücke 28.09.1937 Blick Richtung Chemnitz

Muldentalbrücke


Nördlich von Siebenlehn quert die Strecke Dresden - Chemnitz das Tal der Freiberger Mulde.

Da hier im Bereich bereits seit dem 12 - 13 Jahrhundert Bergbau betrieben wurde, traf man während der Gründung der Pfeiler immer wieder auf alte Schächte und Hohlräume die vorher aufwendig mit Beton verpresst werden mussten.

Hier entstand im in den Jahren 1935/36 eine der bedeutendsten Brücken im Netz der Reichsautobahnen.

Die Pfeiler der Balkenbrücke sind 20m breit, der höchste Pfeiler hat eine Länge von 65 m, über der Talsohle beträgt die Höhe ca. 72 m. Sie ist damit die höchste Brücke im Reichsautobahnnetz.

1945 sollte auch sie gesprengt werden, konnte aber durch das Eingreifen eines in der Nähe ansässigen Gastwirt verhindert werden.


MAN - Entwurf II von August 1935
MAN - Entwurf II von August 1935
MAN - Entwurf II von August 1935
MAN - Entwurf II von August 1935

Brückenbaustelle am 25.09.1936
Brückenbaustelle am 25.09.1936

Pressefoto Februar 1937
Zwei Pressefotos vom Februar 1937 links Blick Richtung Meerane, rechts der Pfeiler III
Pressefoto Februar 1937

Blick auf die Brücke 11.06.1937
Blick auf die Brücke 11.06.1937
Blick auf die Brücke 11.06.1937
Blick auf die Brücke 11.06.1937

Blick auf die Brücke 11.06.1937
Blick auf die Brücke 11.06.1937
Blick auf die Brücke 11.06.1937
Blick auf die Brücke 11.06.1937

Blick in Richtung Dresden über die Brücke 25.07.1937
Blick in Richtung Dresden über die Brücke 25.07.1937

Hochziehen des Besichtigungswagens 26.07.1937
Hochziehen des Besichtigungswagens 26.07.1937
Hochziehen des Besichtigungswagens 26.07.1937
Hochziehen des Besichtigungswagens 26.07.1937

Hochziehen des Besichtigungswagens 26.07.1937
Hochziehen des Besichtigungswagens 26.07.1937

Pfeiler 4 03.10.1937
Pfeiler 4 03.10.1937
Pfeiler 4 03.10.1937
Pfeiler 4 03.10.1937

Blick aus Richtung Dresden auf die Muldentalbrücke und Siebenlehn
Blick aus Richtung Dresden auf die Muldentalbrücke und Siebenlehn

Blick vom Tal auf das Chemnitzer Widerlager 15.10.1938
Blick vom Tal auf das Chemnitzer Widerlager 15.10.1938
Blick vom Chemnitzer Widerlager 15.10.1938
Blick vom Chemnitzer Widerlager 15.10.1938

Talbrücke über die Kleine Striegis


Bei den Planungen wurde hier nach einem Bauwerk gesucht das sich möglichst wenig störend auf die Landschaft auswirkt. Hier fiel die Wahl auf eine Stahlbrücke mit einem Überbau für beide Fahrbahnen und vier Pendelrahmen. Der Überbau hatte eine Länge von 311 Metern und war 24 Meter breit. Baubeginn war Mai 1935 und dauerte bis zum Mai 1936, mit dem Bau der Fahrbahnen konnte im Juni 1936 begonnen werden.

In den letzten Kriegstagen wurde sie im April 1945 gesprengt. Von 1947 bis 1949 wurde die Trümmer der Brücke beseitigt.

Ab 1952 wurde mit dem Wiederaufbau einer Brücke über das Tal begonnen. Durch internationale wirtschaftliche Sanktionen der 1949 gegründeten DDR und der fast 80 prozentigen Demontage der Stahlproduktion durch die Sowjetunion musste der Neubau der Brücke als Steinbogenbrücke erfolgen. Beide Widerlager wurden dabei weiter verwendet. Ende Dezember 1953 wurde für die Richtungsfahrbahn Erfurt dem Verkehr übergeben. 1954 wurde zwar noch mit dem Bau des Bauwerkes für die Richtungsfahrbahn Chemnitz begonnen aber nach einigen Monaten komplett eingestellt.

Im Zuge der Sanierungsarbeiten und dem Neubau der A4 ab 1992 wurden die Widerlager der Brücke erneuert und die verschütteten Fundamente der Stahlbrücke abgerissen. Da beim Bau der Steinbogenbrücke der Pfeiler 9 auf dem vorhandenen Fundament der Pendelstütze 4 gebaut wurde ist dies sozusagen das letzte Relikt der Reichsautobahnbrücke.


Talbrücke Kleine Striegis 26.08.1936
Talbrücke Kleine Striegis 26.08.1936

Das Ende der Strecke bei Chemnitz


Chemnitztalbrücke in Bau
Die im Bau befindliche Chemnitztalbrücke. Im Hintergrund ist das Bahrebachmühlenviadukt zu erkennen. Aufnahme vermutlich vom Sommer 1936.

Bahrebachmühlenviadukt 01.09.1937
Streckenführung durch das von 1868 bis 1871 gebaute Bahrebachmühlenviadukt. Dieses Motiv zählt bis heute zu den bekanntesten Fotoaufnahmen der Strecke Chemnitz - Berlin.

Privataufnahme vermutlich aus den frühen 1940er Jahren

Einige Jahre nach Eröffnung der Strecke sind kaum noch Fahrzeuge unterwegs.

Heute auch nicht mehr vorstellbar das sich Kinder direkt neben der Fahrbahn befinden, offenbar dient die Autobahn hier als Ausflugsziel für eine Schulklasse.


Das Ende Strecke 83 westlich von Chemnitz. Der Abzweig nach Hof kurz vor Eröffnung 1939
Das Ende Strecke 83 westlich von Chemnitz. Der Abzweig nach Hof kurz vor Eröffnung 1939

 

NetZähler